Sie sind hier: Richtfunksysteme
Zurück zu: Fachbereiche
Allgemein:

Richtfunksysteme

Richtfunksysteme kommen in der Regel dann zum Einsatz, wenn zwischen Firmenstandorten keine ausreichende Bandbreiten durch die Netzanbieter bereit gestellt werden können bzw. die monatlichen Leitungsmieten zu teuer sind. In diesem Zusammenhang muss beachtet werden, dass zwischen beiden Standorten eine dauerhafte Sichtverbindung gewährleistet ist. Sollte dies nicht der Fall sein, besteht auch die Möglichkeit, über sogenannte Umsetzstationen zu arbeiten, was jedoch oft zu teuer und somit unwirtschaftlich ist.
Bei den zwischen Unternehmensstandorten einsetzbaren Richtfunksystemen unterscheidet man zwischen Lösungen in
- regulierten Frequenzbereichen und
- nicht regulierten Frequenzbereichen.

Richtfunk im regulierten Frequenzbereich

Für Richtfunkverbindungen im regulierten Frequenzbereich ist es erforderlich, einen Antrag auf Frequenzzuteilung zu stellen. Nach Antragstellung wird behördlich überprüft, ob in dem gewünschten Übertragungsabschnitt ein freies Frequenzband für die Zuteilung verfügbar ist. Ist dies der Fall - was heute in der Regel auch zu erwarten ist - wird dieses zur individuellen Nutzung zugeteilt. Für die Zuteilung fallen heute vertretbare geringe jährliche Kosten von ca. 100 € an.

Die in diesem Bereich am häufigsten eingesetzten Richtfunksysteme arbeiten auf Lasertechnologie ( optischer Richtfunk ) oder Mikrowellentechnik. In der Praxis zeigte es sich, dass optische Richtfunksysteme zwar kostengünstiger, dafür aber sensibler bei Umwelteinflüssen wie Nebel, Schneefall und kräftigen Regenschauern sind. Richtfunkstrecken auf der Basis von Mikrowellentechnologie bieten eine wesentlich höhere Gesamtverfügbarkeit.

Richtfunk im nicht regulierten Frequenzbereich

Richtfunksysteme im nicht regulierten Frequenzbereich arbeiten nach den WLAN-Standards IEEE 802.11x. Diese Frequenzbereiche sind frei und somit von jedermann nutzbar. Die nutzbare Datenübertragungsrate kann nicht dauerhaft garantiert werden, da diese gleichzeit auch von Fremdanwendern genutzt werden können. Auch die heute überbrückbaren Distanzen sind bei dieser Technologie stark limitiert. Außerdem gilt es zu beachten, dass mit zunehmender Distanz die Übertragungsleistung abnimmt. Auch in Bezug auf Netzwerksicherheit müssen geeignete Vorkehrungen getroffen werden, um unerlaubte Netzwerkzugriffe zu verhindern.

Nach unseren Erfahrungen bedarf es einer sehr sorgfältigen Abwägung aller Kriterien, bevor diese Technologie in produktiven Netzwerken eingesetzt wird.